"DaDa ist schön wie die Nacht, die den jungen Tag in ihren Armen wiegt." - Hans Arp
"Was wir DaDa nennen, ist ein Narrenspiel aus dem Nichts, in das alle höheren Fragen verwickelt sind." - Hugo Ball
"DADA spricht mit Dir, es ist alles, es umfaßt alles, es gehört allen Religionen an, kann weder Sieg noch Niederlage sein, es lebt im Raum und nicht in der Zeit." - Francis Picabia
"Dada ist die Sonne, Dada ist das Ei. Dada ist die Polizei der Polizei." - Richard Huelsenbeck
Eine Definition des Dadaismus
Ende 1915 begründete der Schriftsteller Hugo
Ball in Zürich, wo damals viele politische Emigranten,
Künstler und Pazifisten lebten, das Cabaret Voltaire, das sich zum
Sammelpunkt einer Gruppe von Literaten, Malern und Bildhauern entwickeln
sollte, die sich dem "Dadaismus" verschrieben (ein federmesser, in ein deutsch-
französisches Lexikon gesteckt, berichtet die Legende, lenkte den Blick
auf dada = kindliche Bezeichnung für: Holzpferdchen). Eine
grundsätzliche Revolte gegen alle gültigen Konzepte in Kunst und
Literatur nahm ihren Anfang, dis sich alsbald ausbreitete (dem Zürich-Dada
folgen New York-Dada, Berlin-Dada, Köln-Dada usw.); der Expressionismus
wurde durch die neue Bewegung überspitzt und in Frage gestellt, wohl auch
überholt. Nicht mehr durch emotionsgeladene Bemühung und Mahnung,
Empörung und Ekstase wie ihre Vorgänger wollten die Dadaisten dem
Widersinn der von gegensätzlichen Interessen und dem Krieg
verwüsteten Welt begegnen, sondern durch gezielte Unlogik und
Banalität, durch die Inthronisierung des Zufalls und spielerische
Provokation. 1917 kehrte einer der Mitbegründer, Richard Huelsenbeck
nach Berlin zurück; 1918 entstand dort der Club Dada, 1919 eine
Zeitschrift Der Dada, auch ein Dada Almanach, der postulierte:
"Dada will nichts, Dada wächst." Öffentliche Lesungen von
Lautgedichten fanden statt, die auf dem Spiel mit Vokalen und Konsonanten
gründeten, auch Buchstabengedichten wie fmsbw von Raoul Hausmann.
Der Dada gab sich in Berlin - wie in den anderen deutschen Zentren -
kommunistisch orientiert und hielt Verbindung zu zahlreichen avantgardistischen
und revolutionären Zirkeln. Verlegt wurden seine Publikationen
größtenteils in dem von John Heartfield (eigentlich Helmut Herzfelde)
und seinem Bruder Wieland Herzfelde gegründeten Malik-Verlag.
Aus: Geschichte der deutschen Literatur, Helmuth Nürnberger, Hrsg.
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